KANEZA
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Deutschland spricht sich bei den Vereinten Nationen für eine zweite UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft aus

Bei einem hochrangigen Treffen der Vereinten Nationen anlässlich des Endes der Internationalen Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft am 8. November 2024 befürwortete Deutschland Forderungen für die Ausrufung einer zweiten Dekade durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen.

Der stellvertretende Ständige Vertreter bei den Vereinten Nationen in New York Botschafter Dr. Thomas Zahneisen sprach für die Bundesrepublik Deutschland. In seiner Stellungnahme berichtete Botschafter Dr. Zahneisen außerdem über die Umsetzung der Ziele der UN-Dekade in Deutschland und nannte u.a. den Kabinettausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus, die Berufung der ersten Antirassismusbeauftragten des Bundes und die Errichtung einer Koordinierungsstelle für die Umsetzung der UN-Dekade (2022), zu der ein Beirat mit Vertreter:innen aus Schwarzen Communitys gehört. Botschafter Dr. Zahneisen sagte, dass zum Ende der UN-Dekade die ehrliche Bilanz sei, dass sowohl national als auch international zwar viel geleistet wurde, jedoch müsse noch viel mehr getan werden, um die Ziele der Dekade zu erreichen. Aus diesem Grund würde es Deutschland begrüßen, wenn eine zweite Dekade beschlossen werden würde.

Die Kaneza Foundation for Dialogue and Empowerment e.V. begrüßt die Stellungnahme der Ständigen Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen zu Gunsten einer Verlängerung der Dekade. Damit setzt die Bundesregierung ein wichtiges Zeichen für die Verstetigung der bisher umgesetzten Maßnahmen und die Kontinuität eines nationalen Rahmens für die Anerkennung und Gleichberechtigung von Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland. Die Kaneza Foundation appelliert nun an das Auswärtige Amt, in den weiteren Prozessen für die Verhandlung einer zweiten Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft eine aktive Rolle einzunehmen und ihnen zum Erfolg zu verhelfen.

Die Kaneza Foundation hat sich im Vorfeld bei der Bundesregierung für eine zweite UN-Dekade eingesetzt und aktiv daran mitgewirkt, die Verstetigung der UN-Dekade in Deutschland sicherzustellen. Im Rahmen der Community-Veranstaltung, die vom 12.-13. Mai 2024 von dem Beirat zur Umsetzung der UN-Dekade in Berlin ausgerichtet wurde, führte die Kaneza Foundation einen Workshop mit dem Titel “Post-2024: Welche Agenda wird nach Ablauf der UN-Dekade benötigt?” durch. In diesem Workshop formulierten Community-Vertreter:innen Handlungsempfehlungen und Forderungen an die Bundesregierung für die Zeit nach Ablauf der Dekade. Zu ihnen zählen:

  • Einsetzen für eine Verlängerung der UN-Dekade durch die Bundesregierung bei den Vereinten Nationen.
  • Verstetigung der Koordinierungsstelle zur UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft, um auch nach Ablauf der UN-Dekade die Anliegen Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen in Deutschland vertreten zu können und sichtbar zu machen.
  • Selbstverpflichtung der Bundesregierung, die Inhalte des Aktivitätenprogramms der UN-Dekade auch über das Ende der Dekade hinaus als Grundlage für Maßnahmen gegen Rassismus und für das Empowerment der Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Communitys in Deutschland zu nutzen.
  • Ernennung von Beauftragten für Anti-Schwarzen Rassismus.
  • Schaffung eines eigenen Fonds für Schwarze Belange (gefördert durch den Bund).
  • Fortsetzung von Förderprogrammen, Stipendien und Unterstützung für Initiativen (wie zum Beispiel der PAD Week).
  • Einbindung von Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Menschen in Gremien bei Entscheidungen über Gelder in der Entwicklungszusammenarbeit.
  • Strukturelle Förderung von Initiativen und afrikanischen Organisationen.

Die Forderungen, die aus der Community-Veranstaltung entstanden sind, wurden der Bundesregierung in einer späteren Beiratssitzung mit Staatssekretär:innen überreicht.

Kaneza Foundation